Der Rote Verband - unser Freundschaftskartell
Der Rote Verband ist ein Zusammenschluss von sieben Burschenschaften aus ganz Deutschland, die sich einem liberalen Gedankengut verpflichtet fühlen. Der Name “Roter Verband” stammt von der roten Mützenfarbe seiner Mitglieder ab. Der Rote Verband ist das älteste und größte Freundschaftskartell von Burschenschaften in Deutschland.
Unsere Mitglieder genießen im Roten Verband Hausrecht. Wir reden uns mit “Du” an und erhalten auf Verlangen von jedem Bund einen Haustürschlüssel. Wirklich praktisch, denn so sind wir überall Zuhause. Der Rote Verband trifft sich regelmäßig und nimmt gegenseitig an seinen Veranstaltungen teil – von der Cocktailparty über den Stiftungsfestball bis hin zum Arbeitskreis.
Geschichte des Roten Verbandes

Die Burgkellerburschenschaft hat ihren Ursprung in der am 12. Juni 1815 in der “Grünen Tanne” in Jena unter dem Einfluss von E. M. Arndt, F. L. Jahn und J. G. Fichte (“Reden an die deutsche Nation” 1807/08), der Freiheitskriege gegen Napoleon I., sowie der liberalen Jenaer Professoren Fries, Oken, Kieser und gegründeten Burschenschaft. Aus ihren Farben Schwarz, Rot und Gold – von den Uniformen des Lützowschen Freikorps, dem zahlreiche Gründer der Burschenschaft zuvor angehört hatten – wurden im Vormärz die Farben der deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung, die vom Paulskirchenparlament 1848 zu den deutschen Nationalfarben bestimmt wurden. Mit den Farben hat die Burgkellerburschenschaft auch den Wahlspruch der Urburschenschaft von 1816 übernommen: “Ehre, Freiheit, Vaterland”.

Die Burschenschaft der Bubenreuther wurde am 1. Dezember 1817 in unmittelbarer Folge des Wartburgfests in Erlangen als „Allgemeine Erlanger Burschenschaft“ gegründet. Daneben führte sie den allgemein auch gebräuchlichen Namen Arminia. Mit dem Attentat des Theologiestudenten Karl Ludwig Sand, Gründungsmitglied der Erlanger Burschenschaft, auf August von Kotzebue und den daraufhin von Metternich durchgesetzten Karlsbader Beschlüssen wurde das aufblühende Leben der Burschenschaft auch in Erlangen zunächst unterbrochen. Um den Repressalien der Demagogenverfolgung auszuweichen, trafen sich die Arminen in dem damals noch versteckt liegenden Dorf Bubenreuth, das schon bald namensgebend für die Burschenschaft und Ursprung der „Bubenreuther Eigenart“ werden sollte.

Die B! der Pflüger wurde am 20.06.1837 als Vereinigung christlicher Studenten in Halle an der Saale gegründet und bald darauf nach der Gaststätte Zum goldenen Pflug am alten Markt in „Verbindung Pflug“ umbenannt. Im Jahre 1860 wurde die Verbindung in eine Burschenschaft umgewandelt und trug den bisherigen Namen bis 1867 weiter. In diesem Jahr nahm der Pflug aufgrund der engen Verbindung zur Heidelberger B! Allemannia den Namen „B! Alemannia auf dem Pflug“ an, den sie bis zum WS 1934/35 behielt. Zu diesem Zeitpunkt wurde auf Vorschlag von AH Fritz Resa der Name „B! der Pflüger“ angenommen.

Die Alemannia wurde am 18. Juli 1844 von 21 Studenten als Burschenschaft mit den Farben schwarz-rot-gold und dem Wahlspruch Gott, Ehre, Freiheit, Vaterland gegründet. Die Gründer, weitgehend Rheinländer, entstammten der Burschenschaft Fridericia (gegründet am 18. Februar 1843), von der sie sich wegen unüberbrückbarer Meinungsunterschiede getrennt. Von der Fridericia übernahmen sie den Wahlspruch, die Grundsätze (Sittlichkeit, Wissenschaftlichkeit, Vaterlandsliebe), die Satzung und die Farben; nur die Mützenfarbe wurde von schwarz in weinrot geändert.

In Göttingen gründet sich am 2. Juli 1848 die “Brunsviga” als Zusammenschluss von 16 zumeist Braunschweiger Studenten, die sich dem Progreß und den Ideen und Forderungen der Urburschenschaft verpflichtet fühlen ( – sie tragen als äußeres Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit in Anlehnung an die damaligen braunschweigischen Landesfarben: blau – weiß- gold).

Am 16. Juni 1860 wurde die Arminia als Burschenschaft zu Marburg mit den Farben schwarz-rot-weiß und schwarzen Mützen gegründet. Die Verbindung war damit die erste Burschenschaft in Marburg. Die Gründer waren Ludwig Theodor Alexander Bickell, Heinrich Hendorf, Karl Schmidt, Ferdinant Bösser, Karl Schmidmann, Ernst Gerland, Gottlieb Rhode und Albert Vilmar. Die Studentenverbindung nahm den Betrieb mit 22 Mitgliedern auf. Am 16. Februar 1863 änderte die Burschenschaft ihre Farben in schwarz-rot-gold in Anlehnung an die Urburschenschaft. Die Farben schwarz-rot-gold waren ab dann geduldet und nicht mehr wie drei Jahre zuvor gänzlich verboten.
Im Jahre 1866 wurde die Bestimmungsmensur eingeführt, welche im Jahr 1970 wieder abgeschafft wurde.
Am 1. März 1874 wurde die Burschenschaft Alemannia Marburg gegründet. Bis heute gelten beide Verbindungen als liberale Burschenschaft in Marburg und gründeten im Jahr 2010 die Marburger Liberale Burschenschaften

1890 wurde in Jena das 75-jährige bestehen der Burschenschaft gefeiert. Wenige Zeit später kam eine lose Vereinigung alter Burschenschaften zwischen den oben genannten 5 Burschenschaften zustande. Sie verpflichteten sich in einem Vertrag, ein Bollwerk gegen die damals überhandnehmenden jungen, nicht traditionsgebundenen Burschenschaften zu bilden. Im Jahre 1897 kam es zu einem noch engeren Zusammenschluss, der sich nach der Farbe der Mützen seiner Mitglieder den Namen Roter Verband gab.
- Burschenschaft Arminia auf dem Burgkeller
- Burschenschaft der Bubenreuther
- Burschenschaft der Pflüger Halle zu Münster
- Burschenschaft Alemannia zu Bonn
- Burschenschaft Brunsviga Göttingen
- Burschenschaft Arminia Marburg
- Berliner Burschenschaft Obotritia
- Mehr zur Geschichte des RV findest du bei den Bonner Alemannen